Sonntag 26.04.2020

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26.04.2020
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Heute ist wieder ein besonderer Sonntag.
Pfarrer Worch wird ein schwedisches Waldmärchen vorlesen.
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Aber zunächst spielt Johannes Würmseer bei herrlichem Wetter vor der Kirche drei Lieder auf der Trompete.
Lied 1:

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Lied 2:

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Lied 3:

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Morgenandacht - Teil 1

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Morgenandacht - Teil 2
Ein schwedisches Waldmärchen.


Hier sind die zugehörigen . Bilder

Einen guten Morgen aus unserer Kirche in Fränkisch-Crumbach!
Friede sei mit uns und bei allen. Amen.

Heute ist der Sontag des guten Hirten.
Mit dem Psalm 23, den fast jeder kennt:
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;
Denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. Amen.

Diesen Psalm kann man auch slammen:
Es ist, mein Gott, das muss ich sagen:
Schwer, im finstern Tal zu gehn.
Am tiefsten Punkt, wo's dunkel ist.
Und noch nicht klar, wo's raufgehen soll.
Unten ist die Sicht so schlecht.
Ich kann nicht sehn, was du schon siehst.

Dass du Tränen abwischst von allen Augen.
Und dass keine Kinder für einen frühen Tod geboren werden.
Und dass du die Tyrannen in die Irre gehen lässt.
Und dass Friede wird. Zwischen Mensch und Mensch.
Zwischen Mensch und Tier.
Zwischen uns und allem, was auch leben will.

Darum mein, Gott, das bitte ich jetzt:
Heb uns hoch.
Erhebe unsere Herzen zu dir.
Damit wir sehn, was du schon siehst.
Von oben sieht's halt anders aus.
Dann finden wir die Alternativen.
Dann finden wir uns nicht ab, mit dem, was grad so ist.
Oder was die Leute so sagen, was nicht zu ändern ist.

Und außerdem: Gib uns die Sehnsucht mit.
Und die Liebe und den Mut und auch ein bisschen Wut -
Und dazu die Freude, die singt und trinkt und lacht -
und alles, was wir brauchen.
Das bitten wir dich.
Heute ganz besonders.

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der heutigen Andacht.

Hier finden Sie alle
Andachten
in der Coronazeit.
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Vom Geheimnis des Lebens.
Ein schwedisches Waldmärchen
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An einem schönen sonnigen Tag war um die Mittagszeit endlich Stille im Wald eingekehrt. Alles schlief. Da steckte der Buchfink seinen Kopf hervor und fragte: Sagt mir einmal: Was ist das Leben?
Alle waren betroffen über diese schwere Frage.

Eine Rose entfaltete ihre Knospe und schob behutsam ein Blatt nach dem anderen heraus. Sie sprach:
Das Leben ist eine Entwicklung.
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Weniger tief veranlagt war der Schmetterling.
Lebensfroh flog er von einer Blume zur anderen, naschte hier und dort und sagte:
Das Leben ist lauter Freude und Sonnenschein.

Drunten am Boden schleppte eine Ameise einen Strohhalm, der zehnmal länger war als sie selbst und stellte fest:
Das Leben ist nichts als Mühe und Arbeit.
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Geschäftig kam eine Biene von einer honighaltigen Blume zurück und meinte dazu:
Das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen.

Weil so weise geredet wurde, steckte auch der Maulwurf seinen Kopf aus der Erde und sagte: Das Leben ist ein Kampf im Dunkel.
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Die Elster, die selbst nichts weiß und nur vom Spott der anderen lebt, war verärgert:
Was ihr nicht alles sagt! Man sollte wunder meinen, was ihr für gescheite Leute seid!

Fast kam es nun zu einem großen Streit, wenn nicht ein feiner Regen eingesetzt hätte, der feststellte:
Das Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen.
Dann zog er weiter zum Meer.
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Dort brandeten die Wogen und warfen sich mit Gewalt gegen die Felsen, kletterten daran in die Höhe und warfen sich dann wieder mit gebrochener Kraft ins Meer zurück und stöhnten:
Das Leben ist ein stetes vergebliches Ringen nach Freiheit.

Hoch über ihnen zog ein Adler majestätisch seine Kreise, der frohlockte:
Das Leben ist ein Streben nach oben.
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Nicht weit davon stand eine Weide, die hatte der Sturm schon zur Seite geneigt. Sie sprach:
Das Leben ist ein Sich-Beugen unter einer höheren Macht.

Dann kam die Nacht. Im lautlosen Flug glitt ein Uhu durch das Geäst der Bäume und krächzte:
Das Leben heißt, die Gelegenheit nutzen, wenn die anderen schlafen.
Schließlich wurde es still im Wald.
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Nach einer Weile ging ein Mann durch die menschenleeren Straßen nach Hause. Er kam von einer Lustbarkeit und murmelte:
Das Leben ist ein ständiges Suchen nach Glück und Erfolg sowie eine Kette von Enttäuschungen.

Auf einmal flammte die Morgenröte in ihrer vollen Pracht auf und sprach:
Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des kommenden Tages bin, ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit.
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Danke an die "Verlagsgruppe Patmos", die uns diese Geschichte geschenkt und zur Veröffentlichung freigegeben hat.
Na, haben Sie sich selbst irgendwo wiedergefunden in dieser kleinen Geschichte? - Rose oder Schmetterling - Ameise oder Biene - Maulwurf oder Elster - Regen oder Meereswogen - Adler oder Weide - Uhu oder der Mann auf dem Heimweg? Bestimmt haben Sie das, denn in uns allen steckt ja ein bisschen was von diesen allen. Je nach dem, wo wir im Leben gerade stehen. Je nach unseren eigenen Lebenserfahrungen. Je nach unserer Lebenseinstellung.
Was ist das Leben? Eine schwere Frage, denn es gibt nicht nur eine Antwort, sondern so viele, wie es Leben gibt.
Und dann kommt jetzt, in den Wochen nach Ostern, ein fast noch schwierigeres Wort: Auferstehung. Das ewige Leben.
Es ist mir schon klar, dass Menschen vieles glauben, aber immer weniger: Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
An das, was viele sich vorstellen, wenn sie sagen, dass sie das nicht glauben können, glaube ich auch nicht. Ich nehme nicht die Bilder wörtlich, wie wir sie von alten Gemälden kennen. Wo Gräber aufgehen, wo Menschen in den Himmel schweben oder in der Hölle landen.
Aber ich glaube an das Leben. Nach dem Tod schenkt Gott ein Leben ganz anderer, neuer Art. Und dieses Leben ist nicht dieses oder jenes. Es ist alles. Es ist unzerstörbar. Zeit und Raum spielen keine Rolle.
Nein, ich kann es nicht beweisen. Aber es ist für mich die logische Folge meiner Lebenserfahrung und es gründet sich auf das, was in der Bibel lese. Da haben nämlich Menschen ihre Erfahrungen beschrieben, sehr glaubhaft.
Man darf auch da zweifeln und fragen. Denn so sind wir eben geschaffen - Fragende und Zweifler sind wir. Aber ich kann glauben und hoffen, dass es etwas Größeres und Mächtigeres gibt als den Tod: das Leben.
Was ist das Leben? Jetzt ist es mal so und mal so. Das ist okay.
Und dann ist da Jesus Christus, der uns den Weg zu einem viel größeren und umfassenderen Leben gezeigt hat. Was mich überzeugt: Er hat nicht nur davon geredet, sondern er ist uns vorangegangen. Er steht mit seinem ganzen Leben dafür ein. -
Der gute Hirte eben.
Vielleicht brauchen wir ja manchmal nur eine ganz andere Sicht der Dinge: Wie die Morgenröte der Beginn des kommenden Tages ist, ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit.

Ja, was machen wir aus unserem Leben?

Beten wir zu Gott, dass er uns hilft in einer schweren Zeit.
Dass er uns hilft und denen, die kein festes Dach über dem Kopf,
keinen Ort zum Bleiben und keine Hoffnung haben.

Niemand weiß, was jetzt richtig ist und was falsch.
Beten wir zu Gott, dass wir es richtig machen.
Und dass er uns Geduld und Besonnenheit gebe,
besonders aber denen, die jetzt Verantwortung tragen.

Beten wir zu Gott, dass er uns spüren lässt,
dass er mit uns durch dieses dunkle Tal geht.
Und dass wir gelassen und großmütig bleiben,
als täten wir jetzt nichts anderes, als den Tisch zu decken
und auf das Fest zu warten, das kommt.
Die gute Zeit kommt wieder.
Das versprichst du uns.
Einmal gehen wir weiter über grüne Auen.
Dort wird die Luft sanft sein und voller Anfang.
Dann kommen die neuen Tage,
so gewiss wie die Morgenröte aufleuchtet.
Amen
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