Sonntag Kantate

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10.05.2020
Sonntag20200503

Guten Morgen Euch allen aus unserer evangelischen Kirche in Fränkisch-Crumbach!
Wo, wann und wie wir auch zuhören - Gott ist mitten unter uns, denn in Gottes Namen sind wir zusammen, wenn wir wieder hören, sehen und lesen, was Gott uns zu sagen hat.
Heute ist der Sonntag ,Kantate!', Singt! "Singt Gott ein neues Lied, denn er tut Wunder!"


Weil heute der Singe-Sonntag ist, ist auch unser Kirchenchor beteiligt
- ich grüße alle, die gerne singen und die auch wissen, warum!


Amelie wird mit mir musizieren und für uns singen. Damit fangen wir auch gleich an:

Amelie

Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben.
Die Töne, den Klang hast du mir gegeben
von Wachsen und Werden, von Himmel und Erde,
du Quelle des Lebens, dir sing ich mein Lied.

Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben.
Den Rhythmus, den Schwung hast du mir gegeben
von deiner Geschichte, in die du uns mitnimmst,
du Hüter des Lebens. Dir sing ich mein Lied.

Ich sing dir mein Lied, in Ihm klingt mein Leben.
Die Tonart, den Takt hast du mir gegeben
von Nähe, die heil macht - wir können dich finden,
du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied.

Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben.
Die Höhen, die Tiefen hast du mir gegeben.
Du hältst uns zusammen trotz Streit und Verletzung,
du Freundin des Lebens. Dir sing ich mein Lied.

Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben.
Die Töne, den Klang hast du mir gegeben
von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen
du Zukunft des Lebens. Dir sing ich mein Lied.

Text und Melodie aus Brasilien

Wir hören die Epistel des Sonntags aus dem Brief an die Gemeinde in Kolossä
im 3. Kapitel,
die Verse 12 bis 17.


In dieser Zeit, in der die Atmosphäre zwischen den Menschen zu vergiften droht, ist das lebensnotwendiges Wort Gottes! Wir hören also: Gott hat euch als seine Heiligen erwählt, denen er seine Liebe schenkt. Darum legt nun die entsprechende »Kleidung« an: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Freundlichkeit und Geduld. Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorwirft. Wie der Herr euch vergeben hat, so sollt auch ihr vergeben! Und über all das legt die Liebe an. Sie ist das Band, das alles andere zusammenhält und vollendet. Und der Friede, den Christus schenkt, lenke eure Herzen. Dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Und dafür sollt ihr dankbar sein! Das Wort, in dem Christus gegenwärtig ist, wohne in reichem Maß bei euch. Belehrt euch gegenseitig und bringt euch zur Vernunft. Tut das in aller Weisheit. Singt Gott aus vollem Herzen Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder. Denn er hat euch Gnade geschenkt. Alles, was ihr sagt und tut, soll im Namen des Herrn Jesus geschehen. Und durch ihn sollt ihr Gott, dem Vater, danken.

Hier geht es zur Druckversion der heutigen Andacht.
Hier ist die Audioversion der Andacht:



Im Internet ist es so, dass Wörter und Sätze in Großbuchstaben bedeuten, dass man schreit. Weil man sich ja nicht hören kann. He, heißt das, ich bin wütend. Und ich will, dass ihr mir zuhört. Mich lest. Oft kommt dann noch eine Reihe Ausrufezeichen hintendran. Geht schnell. Man muss ja nur die Taste gedrückt halten. Ich sehe dann: Oh ja, da hat einer wirklich Druck.
Es ist wirklich nicht schön zur Zeit im Internet. Da hauen sich die Menschen, bildlich gesprochen, ihre Meinungen um die Ohren. Es geht gar nicht mehr um Erkenntnis, um Verstehen, um Lernen. Es geht darum, Recht zu behalten. Und das in einer Zeit, in der wir eine Pandemie erleben, von der niemand weiß, wie es weitergeht. Wir haben einfach keine Erfahrungen damit. Jede Woche, jeden Tag kann sich die Situation wieder ändern. Kann es neue Erkenntnisse geben. Muss vielleicht die Strategie korrigiert werden. Ich bin eigentlich sehr froh, dass dies bisher in unserem Land mit viel Vernunft gehandhabt wurde. Wobei natürlich auch Fehler geschehen. Das kann ja auch gar nicht anders sein.
Und jetzt kommen die mit den Großbuchstaben und den Ausrufezeichen. Das macht mir mehr Angst als die Pandemie selber. Was macht das alles mit unserer Gesellschaft, mit unserem Miteinander, mit uns selber? Hören die Schreierei und Rechthaberei auch wieder auf? Miteinander Singen ist besser.
Da muss man nämlich aufeinander hören. Da muss sich aufeinander einstimmen. Harmonieren.
Der unvergessene Hans-Dieter Hüsch hat geschrieben:
Stellt die Meinungen ein
Dass die Liebe gedeiht
Lasst die Liebe blühen
Dass der Frieden wächst
Lasst den Frieden in Euer Herz
Dass die Menschen erlöster aussehen
Befreit den Menschen
Damit er von den Ansichten lässt
Und die Meinungen einstellt
Dass die Liebe gedeiht
Und sagen kann
Ich bin für dich
Und nicht gegen Dich
Ich bin mit Dir
Und nicht vor Dir oder nach Dir
Ich bin bei Dir
Auch wenn Du gegen mich bist

...

Amelie singt jetzt ein Lied in italienischer Sprache.
Auf Deutsch etwa so:
Die Wege verschlungen und lang, suchst du nach der Hand, die dir im Leben Halt gibt und dich leitet.
Du bist nicht alleine, ihr seid gemeinsam auf dem Weg.
Hab keine Angst, es wird alles gut!



Vielen Dank an den Komponisten Christoph Pelgen, der uns die Verwendung gestattet hat!



Fürbitten:


Gott, auch wenn uns nicht immer so zu Mute ist: Wir singen.
Auch wenn es in dieser Welt alles andere als gerecht zugeht: Wir singen.

Und wir beten für jene, denen das Leid die Kehle zuschnürt:
Weil sie einen geliebten Menschen verloren haben.
Weil sie auf Flucht sind und keinen Platz finden zum Bleiben.
Weil sie krank sind und sie Angst haben vor dem Ende.
Gott, halte deine liebende Hand über sie.

Wir bitten dich für alle,
die Lieder von Hass und Intoleranz singen.
Auf den Straßen.
In den politischen Parteien.
An den Stammtischen.
Halte sie doch auf!

Wir bitten dich für alle, denen niemand hilft.
Kinder, die ohne Frühstück in die Schule gehen müssen.
Jungen und Mädchen, denen Gewalt angetan wird.
Erwachsene, die niemand liebend berührt.
Sei du bei ihnen!

Wir bitten dich für alle,
die nicht müde werden und auf deine Wunder hoffen.
Die sich engagieren in der Politik,
in den Medien, in Vereinen.
Fröhlich und gelassen.
Stärke sie!

Wir warten darauf, dass unser Chor wieder singen darf,
dass wir in unseren Gottesdiensten wieder singen dürfen,
wir bitten Gott, dass er uns immer wieder ein Lied schenkt.

Gott, auch wenn uns nicht immer so zu Mute ist: Wir singen.
Wir singen Lieder der Freude und der Hoffnung,
denn die Welt braucht sie.
Mach uns alle singen, Gott.

Wir beten zu dir mit Worten,
die uns im Herzen wohnen:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.




Geh mit Gott! Es ist früh am Morgen und still sind noch die Straßen. Doch dein guter Segen geht schon mit uns! Noch ist alles offen, noch ist der Tag verborgen. Mit dir will ich gehen, Gott. Der Tag bricht an.

Und nun beschenke uns mit deinem Segen, Gott.
Gib Frieden in unsere Herzen. Frieden in uns, Frieden zwischen uns. Segne uns. Amen.

Danke an Amelie Krautschneider und Dieter Gerlach für's Singen, an Bernd Sykora für Bild- und Tonaufnahme und Schnitt und an Mitglieder unseres Kirchenchores für die Mitwirkung!

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