Wieder ein Sonntag, an dem wir uns durch das, was Gott uns sagen und schenken will, miteinander verbinden. Über Raum und Zeit hinweg sind wir verbunden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Singt dem Herrn neue Lieder; denn neu sind seine Wunder!
Ihr müsst nur richtig hinhören und hinsehen, um sie zu erkennen!
Seid doch zufrieden mit dem, was ihr habt, was ihr seid, was ihr könnt.
Ein Wunder ist das Leben. Wer könnte das übersehen?
Singt dem Herrn, ihr Völker, stimme ein, Erde, rühme ihn, Weltall! Alles ist ein kosmischer Gesang, in ihm ist Gott. Groß sind die alltäglichen Wunder,
und keiner wird sie jemals alle besingen können.
Lied: Ich sing dir mein Lied
Es wird erzählt, wie ein mächtiger Mann, der unter Druck seiner Verantwortung litt und manchen Misserfolg und falsche Entscheidung zu verantworten hatte, dunkle Gedanken bekam und sein Gemüt sich verfinsterte. Wir würden heute sagen, er wurde depressiv. Das kann es geben, dass jemand an der Seele leidet, obwohl er alles hat: Macht, Geld, Frauen.
Er hört, dass es einen jungen Mann gibt, dessen Harfenspiel eine wohltuende Wirkung auf die Hörer hat. Er lässt ihn an seinen Hof holen. Und die Musik tut ihre Wirkung. David, so heißt der junge Mann, wird zu einer wichtigen Person am Königshof. Und Saul, der mächtige König, wird geheilt von seinen dunklen Gedanken und seiner Verzweiflung. David, der Harfenspieler, soll auch der Dichter vieler unserer Psalmen sein.
Diese schöne Geschichte wird uns am Sonntag Kantate erzählt, dem Sonntag, der dem Gesang und der Musik gewidmet ist.
Lied: Ich seh hinauf zu den Bergen
Drei Millionen Menschen in Deutschland singen in Chören. Dazu gehört auch unser Kirchenchor. Alle Chorsänger leiden darunter, dass sie zur Zeit nicht gemeinsam singen dürfen. Ich glaube fast, dass es sich dabei um eine Art Entzugserscheinungen handelt. Denn schon nach dreißig Minuten Singen produziert unser Gehirn erhöhte Anteile von Beta-Endorphine, Serotonin und Noradrenalin. Stresshormone wie zum Beispiel Cortisol werden praktischerweise gleich mit abgebaut. Musik macht glücklich. Heute wissen wir, dass Singen gegen Depressionen hilft.
Gerade, weil uns in dieser Zeit oft nicht nach Singen zumute ist, sollten wir es nicht lassen. Und Gott loben, denn es ist ein wahres Gottesgeschenk. Es wird schön werden, wenn wir wieder zusammen singen können, miteinander musizieren, Gott damit loben und unseren Körpern und Seelen wohltun. Gott schenke uns, dass uns die Zeit bis dahin nicht zu lang wird.
Du bist der Schöpfer des Himmels und der Erde, Gott, dich preisen alle deine Geschöpfe, die Vögel des Himmels, die Fische im Meer und die Tiere in Wald und Feld. Lass uns heute mit einstimmen in den Lobgesang deiner Schöpfung,
nicht nur mit unserer Stimme, sondern mit Körper, Seele und Geist.
Lass unser ganzes Leben zu einem Lobgesang werden,
damit wir dir zur Ehre leben.
Dies bitten wir im Namen deines Sohnes Jesus Christus, der mit dir in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und wirkt in Ewigkeit. Amen
Lied: Amazing Grace
