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Evangelische Kirchengemeinde Fränkisch-Crumbach

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Besuch aus Indien
hatten die Fränkisch-Crumbacher Friedensfrauen am Sonntag,17.04.2005.
Der Leiter der „Village Community Development Society“ VCDS (Dorfentwicklungs-Gesellschaft) aus dem südindischen Bundesstaat Tamil Nadu Martine Savarimuthu weilte zusammen mit seiner Frau Kousalya zu einem kurzen Besuch bei Freunden im Odenwald.
Kurzfristig konnte ein Treffen mit den Frauen für den Frieden und anderen Interessierten im evangelischen Gemeindehaus organisiert werden.
Martine Savarimuthu schilderte die Ereignisse bei dem schrecklichen Tsumami am 2. Weihnachtstag 2004 und die noch andauernden Folgen.
Die Riesenwelle verwüstete nahezu die gesamte Ostküste Südindiens auf einer Länge von 1300 Kilometer. Die Fluten drangen in mehreren Wellen bis zu drei Kilometer in das Landesinnere. Sie zerstörten praktisch alle Häuser, Boote und Netze der Küstenfischer, verseuchte aber auch das Trinkwasser und das Erdreich weit ins Land hinein. Das Salzwasser konnte an vielen Stellen nicht ablaufen, bildete Tümpel und kleine Seen, wodurch alle Pflanzen zum Absterben gebracht und Felder und Weiden für viele Jahre unbrauchbar gemacht wurden.
Die Menschen lebten vor der Tsunami - Katastrophe neben der Landwirtschaft vorwiegend von der Fischerei und der Salzgewinnung. Die Boote und die Salinen sind zerstört. Dadurch sind nicht nur Fischer und Salzarbeiter ohne Arbeit, auch die Leute, die früher mit dem Transport, der Zubereitung und dem Verkauf ihr mageres Auskommen hatten, sind arbeitslos. Viele Kinder verloren ihre Eltern und werden nun entweder in Heimen oder - was eigentlich viel besser ist – von den überlebenden Dorfbewohnern betreut. Die Hilfsmaßnahmen der Indischen Regierung sind unzureichend und kommen nur den unmittelbar betroffenen Fischern an der Küste zugute. Die Flussfischer, die Bauern, die Kuhhalter, die Markthändler und ihre Familien (vorwiegend sogenannte Kastenlose sowie Muslime) gehen leer aus und stehen vor unlösbaren Problemen.
Menschen, die sich und ihre Familien seit alters her von eigener Arbeit ernährt haben, müssen jetzt um Hilfe bei nichtstaatlichen Organisationen bitten. Sie werden zunächst in einfachsten Strohhütten untergebracht und mit Kleidung, Töpfen und Tellern sowie Nahrungsmitteln versorgt.
VCDS betreut ein Küstengebiet mit seinem Hinterland auf eine Länge von 130 Kilometern. Unmittelbar betroffen sind ca. 2000 Familien, d.h. über zehntausend Menschen. Man hat in Vereinbarungen mit der Regierung zugesagt, 50 Häuser neu zu bauen. Der Bau jedes Hauses kostet umgerechnet etwa 1300 Euro. Ob diese Zusage eingehalten werden kann, sei jedoch schwer einzuschätzen, sagte Martine Savarimuthu.
Eben so wichtig sei es, den Menschen eine Zukunftsperspektive zu geben. Darum arbeite man mit allen Mitteln an der Entsalzung der Weiden und Äcker, welches jedoch, je nach Intensität zwischen drei und zehn Jahren dauern werde. Man hoffe auf intensiven Regen, der die Entsalzung sehr beschleunigen könnte.
Bereits im Januar war ein Sammel-Spende von Gruppen und Einzelpersonen aus Fränkisch-Crumbach und Darmstadt in Höhe von 1800 Euro an VCDS direkt überwiesen worden, welche nach einigen Wochen dort auch angekommen ist. In der Zwischenzeit sind weitere Spendenbeträge eingegangen, sodass weitere 1200 Euro den Gästen aus Indien direkt mitgegeben werden konnten. Das Geld wird für besondere Ausbildungsmaßnahmen für arbeitslos gewordene Menschen verwendet sowie für die Unterstützung von Kindern, die ihre Eltern verloren haben und jetzt von der Dorfgemeinschaft mit ernährt werden.
Die Frauen für den Frieden bitten um weitere Spenden
auf das
Konto der Ev. Kirchengemeinde bei der Sparkasse Odenwaldkreis Konto Nr. 71364566 BLZ 508 519 52

Unser Bild links zeigt Kousalya und Martine Savarimuthu zusammen mit Erich Krichbaum, der das Gespräch moderierte und übersetzte.

(c) Otti Born-Hauenstein

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